Die Blaue Blume — dok12kollektiv

Die Blaue Blume

Fabian Riedel

Die Blaue Blume ist ein bedeutendes Symbol der Romantik. Sie steht für die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren, dem Unendlichen, dem Unbedingten.
Sie verbindet die Realität mit dem Traumhaften und steht für die Einheit von Mensch und Natur.
Für mein Projekt begab ich mich auf eine Spurensuche tief in der sagenhaften Landschaft die meinen Geburtsort umgibt.
Die visuelle Anmutung der Hügel und Täler, Flüsse und Seen bildet die Oberfläche dieser Landschaft.
In ihr verbirgt sich ein mystisches, melancholisches Inneres.
Sie ist gefüllt mit unseren Wünschen, Ängsten und unserem Streben nach Erkenntnis und der Hoffnung diese in der Wildnis zu erlangen.

Mit dem Erdspiegel lässt sich die Wahrnehmung ausdehnen. Keine Entfernung ist mehr zu groß, kein Fels zu massiv.

Ein Venedigermännlein füllt seinen Sack mit glitzernden Steinen.

Eine wilde Frau beim Tanz mit zwei wilden Männern.

Erst durch Einnahme der Kraftwurzel entfaltet sich das gesamte mentale und körperliche Potential.

Der Hoarastane. Ein Geist, der zu Lebzeiten mit Freude sein Vieh quälte. Nach seinem Tode wurde er dazu verdammt, seine gerechte Strafe einzuholen. Jemand solle ihm mit seinem verasteten Stock eines seiner Hörner abschlagen.

Ich suche die blaue Blume,
Ich suche und finde sie nie,
Mir träumt, dass in der Blume
Mein gutes Glück mir blüh.

Ich wandre mit meiner Harfe
Durch Länder, Städt und Au'n,
Ob nirgends in der Runde
Die blaue Blume zu schaun.

Ich wandre schon seit lange,
Hab lang gehofft, vertraut,
Doch ach, noch nirgends hab ich
Die blaue Blum geschaut.

Joseph von Eichendorff, 1818